Volle Klassen, wenig Raum - Anmeldezahlen bringen Rathausbündnis in Erklärungsnot

Die Anmeldezahlen zum Schuljahr 2025/2026 werfen nach Einschätzung der FDP-Ratsfraktion kein gutes Licht auf die jüngst getroffenen Beschlüsse des Rathausbündnisses: „Wie in der Schulentwicklungsplanung prognostiziert, laufen ab jetzt bis circa zum Jahr 2030 die Schulen voll und sind gezwungen, Klassen mit bis zu 30 Schülerinnen und Schülern zu bilden. Der Anmeldeüberhang betrifft aktuell insbesondere das Schulzentrum Wolbeck. Hier muss das Gymnasium eine zusätzliche fünfte Eingangsklasse bilden und die Realschule muss Schüler ablehnen – bei einem gleichzeitig dringenden Bedarf der Modernisierung und Erweiterung des Gebäudes“, fasst Claudia Grönefeld, schulpolitische Sprecherin, die Entwicklung zusammen. „Die Zahlen belegen, dass im Bezirk Südost ein weiteres Gymnasium notwendig wäre. Der Umzug des Schlaun-Gymnasiums wäre dafür passend gewesen,“ so Grönefeld. Stattdessen beschloss das Rathausbündnis, das Schlaun-Gymnasium dreizügig am maroden Standort Sonnenstraße zu belassen und in Angelmodde eine vierte städtische Gesamtschule zu planen. „Ob und wann dort aber eine Gesamtschule realisiert werden kann, steht in den Sternen. Das Rathausbündnis verlässt sich demnach mehr auf Wunschdenken denn auf Fakten“, bewertet Fraktionschef Jörg Berens die Lage und bezieht dabei die Verwaltung in die Kritik ein. „Nicht zuletzt bedauern wir es, dass das Rathausbündnis auf Empfehlung der Verwaltung am vorgezogenen Anmeldeverfahren für die Gesamtschulen weiter festhält. Wir sehen den „Hype“ um die Gesamtschulen überschritten. Der Anmeldeüberhang blieb im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant, die Gesamtschule West nur leicht über ihrem Soll. Und die wahre Nachfrage nach den Schulformen bleibt mit dem vorgezogenen Anmeldeverfahren auch für das neue Schuljahr nebulös.“